Mirko Hudl, Jahrgang 1944, ehemaliger Volkschullehrer, beschäftigt sich mit Medizin. Insbesondere interessiert ihn die Übersäuerung des Körpers als Verursacherin von Krankheiten. Bereits seit zwei Jahrzehnten züchtet er biologisch Hanf, Flachs und Leindotter. Aus Hanf stellt er Wärmedämmstoffe her, aus Hanf, Leinensamen und Leindotter presst er kaltgepresste Öle, die reich an Omega-3 Fettsäuren sind. Seine Produkte kontrolliert und analysiert die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES.
Das Öl presst er aus unbeschädigten Samen, die noch keimfähig sind und erhitzt sie nicht mehr als auf 35°C, da bei dieser Temperatur die für das menschliche Immunsystem besonders wichtigen Enzyme und Vitamine noch nicht zerstört werden. Den Wärmedämmstoff aus Hanfstroh aus der Vorsaison beginnt er im Mai zu erzeugen. Die Stängel werden über den Winter in Ballen aufbewahrt. Vor der Bearbeitung liegen sie noch zwei Wochen im Freien, wo sie sowohl Sonne als auch Regen und Tau ausgesetzt sind. Bei der Verarbeitung erhält er etwa 20% Fasern und 80% Werg, das beim Bau als Unterlage für die Holzböden verwendet wird.
Mirko Hudl hat alle Maschinen für die Verarbeitung selbst konstruiert. Unterschiedlich schnelle Zylinder zerreißen die Stängel, so dass das Werg abfällt. Zuerst treten die längsten, dann die kleineren Fasern weg. Die Stängel müssen bei der Bearbeitung trocken sein, da der Hanf die Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt, die er bei Hitze wieder abgibt: Deswegen eignet sich Hanf besonders gut als Dämmstoff. Er ist warm im Winter und kühl im Sommer, was heißt, dass er gute Difussionseigenschaften hat. Die Fasern werden in Form von Platten an der Wand montiert.
