Fugger Franz

Gebiet
Koroška (Avstrija)
Tätigkeit
Schnitzerei
Materialien
Holz
Produkte
Wappen, Kerzenhalter, Kerzenständer, Unikatholzschatullen

Franz Fugger, Jahrgang 1932, ging im Jahr 1987 aufgrund einer Erkrankung in Pension. Da er vor seiner Krankheit Postangestellter, Bauer, Vieh- und Fleischbeschauer, Mesner, Organist und Chorleiter war, begann er sich in seiner freien Zeit mit der Holzschnitzerei zu beschäftigen: auf einer Kur lernte er nämlich einen Holzschnitzer kennen. Er ist Autodidakt, das Schnitzen hat er sich mit Hilfe von Büchern selbst beigebracht. Er verbringt den ganzen Tag in der Werkstatt und „lebt für seine Arbeit“.
Auf der Säge bekommt er gut getrocknete Linden-, Eichen- oder Lärchenhölzer in beliebig großen Stücken. Zunächst zeichnet er auf das Holzstück das Motiv, danach schnitzt er es händisch mit Messern und Schnitzmeißeln heraus. Neben Messern und Meißeln verwendet er auch einige Maschinen zur Holzbearbeitung.
Am meisten interessiert ihn die Wappenkunde: er hat für alle 132 Kärntner Gemeinden das Wappen geschnitzt, wobei er mit dem Klagenfurter Landesarchiv zusammen gearbeitet hat. In letzter Zeit schnitzt er vor allem Schatullen. Die einzelnen Teile werden zersägt und dann miteinander verleimt. Alles, bis auf die Messingscharniere, ist aus Holz. Verziert werden sie mit Motiven aus Büchern und von Bauerntruhen, zum Beispiel mit dem Abwehrsymbol, dem fünfzackigen Stern „trotamora“, mit Versen der Kärntner Volkslieder, Sprichwörtern usw. Um die Struktur des Holzes nicht zu verdecken, wird das Schnitzwerk mit einer transparenten Matt-Lasur überzogen.
Aus Wachs gießt er auch Votivgaben in Form von beliebigen Körperteilen (Hände, Füße, Herzen), Tierfiguren oder Gegenstände (Autos), welche die Gläubigen in der Hoffnung auf Genesung und göttlichen Schutz als Opfergabe auf den Altar stellen. Die Wachsabfälle der alten, schon geopferten Votivgaben werden zuerst geschmolzen und dann in Gummiformen, die ihm der Techelsberger Pfarrer geschenkt hat, gegossen.

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